News-Update

Weiterer Exodus an der Hardbrücke: Nach Jumbo verschwindet Ende September nun auch Best CarWash aus dem Industriequartier. Was folgt, ist völlig offen.

Zürich-West - Das fünfte Viertel

Retten wir die Maag-Hallen

Unter dem Titel "Retten wir die Maag-Hallen" hat sich 2022 ein überparteiliches Komitee von Anliegern und Quartier-Exponenten formiert, um den geplanten Abriss der letzten historischen Produktionshallen der einstigen Zahnradfabrik Maag zu verhindern. Inzwischen wurde auch vom Heimatschutz ein Rekurs gegen die Baubewilligung eingereicht. Die Bauherrin SPS reagiert mit einem "Time out"

Die Sachlage ist bekannt: Die SPS (Swiss Prime Site), Eigentümerin des Maag-Areals, will ihren Grundbesitz weiter ausnützen und plant, die letzten Reste der alten Industriekultur diesem Vorhaben zu opfern. Die alten Maag-Hallen sollen abgerissen und das Areal neu überbaut werden. Dies, obwohl es ein vernünftiges Konzept  des renommierten Büros Lacaton & Vassal gegeben hätte, das den Erhalt der Hallen plus Neubau vorsah.

Gegen die von der Bauherrschaft favorisierten Pläne wehrt sich das Quartier. In kurzer zeit wurden über 10'000 Unterschriften gegen die Baumpläne gesammelt und dem Zürcher Stadtrat übergeben.

Der Stadtrat hat nun ein Dilemma: Zum ersten hat sie dem Baubegehren der SPS entsprochen und vor kurzem eine entsprechende Bewilligung erteilt, zum zweiten hat sie eine Petition auf dem Tisch, hinter der nicht nur 10'000 Stimmbürger*innen stehen, sondern auch namhafte Exponenten der Architektur- und Bauwelt, und zum dritten hat auch der Heimatschutz Rekurs eingereicht. Ausserdem gibt es eine Reihe von Nachbarn, die gewillt sind, das Projekt bis durch die letzten Instanzen juristisch zu bekämpfen – etwa die Hamasil-Stiftung. Das könnte das Bauprojekt sehr weit zurückwerfen.

Maag Live 2020, ein Entwurf von Lacaton& Vassal. (Bild: Lacatonvassal.com)
Es könnte so gut kommen: Maag Live, ein Entwurf von Lacaton& Vassal. (Bild: Lacatonvassal.com)

Will die SPS das geplante Hochhaus mit Kleinwohnungen (Projekt Sauerbruch Hutton, Berlin) bauen, dann muss sie diesen Plan wohl bis vor Bundesgericht durchboxen. Die Hamasil-Stiftung von Martin Seiz hat einen langen Atem und angekündigt, Widerstand zu leisten. Ausserdem hat nun der Heimatschutz formellen Rekurs eingereicht, und dessen Meinung hat durchaus Gewicht. "Ob die Maag-Halle wegkommt, bleibt ungewiss", schreibt der Tages-Anzeiger und verweist darauf, dass auch auf dem benachbarten Grundstück, dem von Welt-Furrer, ein langjähriges Rechtsverfahren in Gang kommt.

Für das Komitee "Retten wir die Maag-Hallen" von Christoph Gysi, der auch Gründer und Präsident der Kulturmeile Zürich-West ist und der den Widerstand gegen den Abriss der historischen Hallen angeschoben hat, kommt die Schützenhilfe gerade noch rechtzeitig. "Der geplante Abriss der Maag Hallen ist rechtlich unzulässig und widerspricht diametral den heutigen Prinzipien im Städtebau", so Gysi, "Die Maag Hallen erfüllen laut einem Gutachten des Zürcher Heimatschutzes die Kriterien, um als schutzwürdig eingestuft zu werden." Das Quartier brauche "keine neuen Büropaläste und Luxuswohnungen, sondern Kultur, Gastronomie, Läden und Wohnungen, die bezahlbar sind."

So sieht die SPS die Zukunft des Maag-Areals. (Bild: PD)
So sieht die SPS die Zukunft des Maag-Areals. (Bild: PD)

Die Gerichte könnten für diese Argumente durchaus Gehör haben, meint auch die NZZ, welche zum Rekurs des Zürcher Heimatschutzes schreibt: "Er hat ein Killerargument, das anderswo in der Stadt schon gestochen hat." Gemeint ist, dass das Maag-Areal im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder (Isos) aufgeführt ist – und zwar mit dem strengsten aller Erhaltungsziele. Das bedeutet im Prinzip: Abbruchverbot. Dieses könnte theoretisch übersteuert werden, so die NZZ, aber: "Die Rechtsprechung hat gezeigt, dass dies nicht so einfach ist, wie von den städtischen Baubehörden ursprünglich gedacht."

Einen Ausweg aus dem Dilemma böte eine Revision der inzwischen zwanzig Jahre alten Sonderbauvorschriften für Zürich-West, die im Grunde wenig Alternativen zum Abriss möglich machen. Eine solche würde der Stadt sowie den Grundeigentümern die Zeit geben, ihre Planung zu überdenken und die Gesetze an die heutigen Bedürfnisse anzupassen. Im Zürcher Gemeinderat wurde dazu bereits eine entsprechende Motion für eine Revision der Sonderbauvorschriften eingereicht.

Die Kulturmeile Zürich-West unterstützt, nicht nur wegen der personellen Verflechtung von Komitee und Vereinigung, das Vorhaben der Rekurrenten und ermahnt die Bauherrschaft, diese bald letzten Zeitzeugen der alten Industriezeit in Zürich-West zu erhalten. Alles andere wäre ein weiterer Dolchstoss ins Herz des Quartiers.

Nachtrag vom 20. August 2023:
Die Bauherrin SPS Swiss Prime Site hat laut einem Bericht der Neuen Zürcher Zeitung ein so genanntes "Time Out" für die Rechtshändel rund um die Maag-Halle beantragt.
Die Immobiliengesellschaft hat beim Zürcher Baurekursgericht eine Sistierung des Verfahrens beantragt, das Gericht muss den Fall vorderhand nicht behandeln. Könnte heissen: Ein alternatives Projekt kommt wieder aufs Tapet!

www.retten-wir-die-maaghallen.ch/

Baschi und Zürich-West – eine Langzeitbeziehung

Für eine Rückblende auf 20 Jahre seiner Karriere kehrte der Schweizer Musiker in die Maag-Halle zurück

In einem langen Interview blickt der Schweizer Volks-Star Baschi zurück auf zwanzig Jahre seiner Karriere – die notabene in Zürich-West in der Maag-Halle begann. Hier überzeugte der damals 17-jährige Jüngling der Casting-Show «Music Star».

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Herbst-Agenda Zürich-West 2024

Trari, trara, der Herbst ist da – und damit eine ereignisreiche, vielseitige Zeit im Industriequartier. Unsere Übersicht der Ereignisse für September, Oktober, November und die Vorweihnachtszeit.

Der Sommer war zuerst verhalten, dann wuchtig und schliesslich langanhaltend – doch seit Mitte September macht sich der Herbst bemerkbar. Hier sind einige Ereignisse und Termine, die den Herbst umso bunter machen.

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Best Carwash zieht aus Zürich-West aus

Und wieder verschwindet ein Stück Vorstadt und Industrie aus dem Quartier: Das beliebte Auto-Waschcenter an der Hardbrücke zieht in die Agglo, weil es in Zürich-West nach dreissig Betriebsjahren keine Möglichkeiten zur Weiterentwicklung mehr sieht

Die Geschäftsleitung von Best Carwash teilt ihren Kunden in einem Rundschreiben «schweren Herzens» mit, dass die Filiale Hardbrücke nach über dreissig Betriebsjahren per Ende September vorzeitig geschlossen werde.

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Looser verlässt das Industriequartier

Schritt für Schritt zieht sich das verarbeitende Gewerbe aus dem einstigen Industriequartier zurück. Neuestes Kapitel: Die Walter Looser AG, ein führender Anbieter von Bronzewerkstoffen, gibt seinen Standort am Viadukt auf und zieht nach Regensdorf.

Die grossen Mulden vor dem Haus an der Ecke Viadukt-/Josefstrasse kündigen es seit Wochen an: Hier wird ein Haus entrümpelt, genauer: Eine Firma zieht um. Es ist die Walter Looser AG, einer der führenden Schweizer Spezialisten für Bronze-Werkstoffe und Gleitlager, die ihr gesamtes Mobiliar entsorgt und aus der Stadt auszieht.

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Der Tagi verbringt 24 Stunden im Westen

Der «Tages-Anzeiger» hat ein Reporter-Team losgeschickt, um 24 Stunden lang im Kreis 5 und Zürich-West zu verbringen. Eine kurze Zusammenfassung.

Der «Tages-Anzeiger», von Locals auch einfach nur «Tagi» genannt, ist Zürichs Zeitung des Volkes ... nicht so bourgeois und bürgerlich wie die «NZZ», nicht so bretthart alternativ wie die «WOZ», nicht so schäbig und boulevardesk wie «20minuten« oder «Blick». Mitten im Leben, ein bisschen links, bei den Leuten – das ist der Tagi. Nun hat die Zeitung ein Reporter-Team losgeschickt, um 24 Stunden im Kreis 5 zu verbringen. Die Reportage zeigt den Charakter, die Stärken und auch die Schwächen des Quartiers.

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Zürich-West steht wieder zur Debatte

Über die Zukunft des Industriequartiers wird gerade so intensiv diskutiert wie schon lange nicht mehr. Erkennt das politische Zürich nun endlich, was auf dem Spiel steht? Eine Übersicht der Brennpunkte.

Zürich-West steht im Fokus des öffentlichen Interesses. Das klingt erst einmal ernst, finden wir aber im Grunde positiv, denn zu lange wurde weggeschaut und hat jede/r, der/die im Industriequartier eine Parzelle hat, nur für sich gewurstelt. Das scheint sich zu ändern, der Ruf nach einem «Masterplan» für Zürich-West wird lauter.

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Der Kampf um die Neugasse

Um ein schmales Wegstück am Rande von Zürich-West wird erbittert gekämpft: Die Anwohner wehren sich gegen den Velo-Verkehr, doch die Radler wollen nur widerwillig Umwege in Kauf nehmen

Das, was sich am Rande von Zürich-West abspielt, ist exemplarisch für die Stadtentwicklung: Die Einwohnerzahl und der Verkehr nimmt zu, doch niemand will die vielen mobilen Menschen vor seiner Haustür haben.

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Kunst am Bau: ZHdK x Im Viadukt

Studenten der Zürcher Hochschule der Künste haben von der Stiftung PWG den Auftrag erhalten, die durch ein Baugerüst entstellte Einkaufsmeile «Im Viadukt» mit einem XXL-Kunstwerk zu schmücken. Am 11. Mai wird das Ergebnis zu sehen sein.

Das Viadukt nennt sich «Die spannendste Einkaufsstrasse Zürichs» – ein hoher Anspruch, zumal die Meile derzeit durch ein wuchtiges graues Baugerüst der SBB verkleidet ist. Gewerbe und Dienstleister ächzen hinter den grauen Stangen und Folien, Umsatzeinbrüche von 10 bis 50 Prozent sind die Folge der Grossbaustelle, die noch bis im Frühling 2025 dauert.

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Die Brücke wird hochgezogen. (Foto: Urs Jaudas, Tages-Anzeiger)

Brückensanierung im Viadukt

Schwupp – und weg ist sie ... die SBB sanieren das 130 Jahre alte Wipkinger Viadukt und mit ihm die denkmalgeschützten Stahlbrücken. Am vergangenen Wochenende wurden die Brücken aus dem Viadukt gelöst.

Die Sanierung des Wipkinger Viadukts ist eine Grossbaustelle – auf der ganzen Länge ist es eingerüstet, bis Frühling 2025. Am Wochenende von 24./25. Februar 2024 wurden die Stahlbrücken zur Sanierung demontiert und abtransportiert. Ein Spektakel für Baustellen-Fans, denn entsprechend grosses Gerät wurde dazu aufgefahren.

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Das «Jenseits» ist wieder offen

Das lange geschlossene Eventlokal/Café der katholischen Kirche im Viadukt meldet sich mit neuem Team wieder zurück

Lange war der charmante Doppe-Bogen 11/12 an der Josefwiese dunkel und verwaist, nur ab und zu sah man beim Schimmer einer Schreibtischlampe eine Person über seinen Plänen brüten – es war Norbert Nagy, Leiter des «Jenseits» im Viadukt. Der gebürtige Ungare wollte, dass aus dem vielseitig nutzbaren Café und Eventlokal «ein authentischer und weltoffener Begegnungspunkt für junge Menschen» wird.

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