News-Update

Zentralwäscherei: Der Verein darf den Betrieb noch mindestens ein Jahr weiterführen und erhält neu sogar Geld von der Dstadt, eine Verlängerung bis 2035 ist möglich

Zürich-West - Industrict & Kulturmeile

Retten wir die Maag-Hallen

Unter dem Titel "Retten wir die Maag-Hallen" hat sich 2022 ein überparteiliches Komitee von Anliegern und Quartier-Exponenten formiert, um den geplanten Abriss der letzten historischen Produktionshallen der einstigen Zahnradfabrik Maag zu verhindern. Inzwischen wurde auch vom Heimatschutz ein Rekurs gegen die Baubewilligung eingereicht. Die Bauherrin SPS reagiert mit einem "Time out"

Die Sachlage ist bekannt: Die SPS (Swiss Prime Site), Eigentümerin des Maag-Areals, will ihren Grundbesitz weiter ausnützen und plant, die letzten Reste der alten Industriekultur diesem Vorhaben zu opfern. Die alten Maag-Hallen sollen abgerissen und das Areal neu überbaut werden. Dies, obwohl es ein vernünftiges Konzept  des renommierten Büros Lacaton & Vassal gegeben hätte, das den Erhalt der Hallen plus Neubau vorsah.

Gegen die von der Bauherrschaft favorisierten Pläne wehrt sich das Quartier. In kurzer zeit wurden über 10'000 Unterschriften gegen die Baumpläne gesammelt und dem Zürcher Stadtrat übergeben.

Der Stadtrat hat nun ein Dilemma: Zum ersten hat sie dem Baubegehren der SPS entsprochen und vor kurzem eine entsprechende Bewilligung erteilt, zum zweiten hat sie eine Petition auf dem Tisch, hinter der nicht nur 10'000 Stimmbürger*innen stehen, sondern auch namhafte Exponenten der Architektur- und Bauwelt, und zum dritten hat auch der Heimatschutz Rekurs eingereicht. Ausserdem gibt es eine Reihe von Nachbarn, die gewillt sind, das Projekt bis durch die letzten Instanzen juristisch zu bekämpfen – etwa die Hamasil-Stiftung. Das könnte das Bauprojekt sehr weit zurückwerfen.

Maag Live 2020, ein Entwurf von Lacaton& Vassal. (Bild: Lacatonvassal.com)
Es könnte so gut kommen: Maag Live, ein Entwurf von Lacaton& Vassal. (Bild: Lacatonvassal.com)

Will die SPS das geplante Hochhaus mit Kleinwohnungen (Projekt Sauerbruch Hutton, Berlin) bauen, dann muss sie diesen Plan wohl bis vor Bundesgericht durchboxen. Die Hamasil-Stiftung von Martin Seiz hat einen langen Atem und angekündigt, Widerstand zu leisten. Ausserdem hat nun der Heimatschutz formellen Rekurs eingereicht, und dessen Meinung hat durchaus Gewicht. "Ob die Maag-Halle wegkommt, bleibt ungewiss", schreibt der Tages-Anzeiger und verweist darauf, dass auch auf dem benachbarten Grundstück, dem von Welt-Furrer, ein langjähriges Rechtsverfahren in Gang kommt.

Für das Komitee "Retten wir die Maag-Hallen" von Christoph Gysi, der auch Gründer und Präsident der Kulturmeile Zürich-West ist und der den Widerstand gegen den Abriss der historischen Hallen angeschoben hat, kommt die Schützenhilfe gerade noch rechtzeitig. "Der geplante Abriss der Maag Hallen ist rechtlich unzulässig und widerspricht diametral den heutigen Prinzipien im Städtebau", so Gysi, "Die Maag Hallen erfüllen laut einem Gutachten des Zürcher Heimatschutzes die Kriterien, um als schutzwürdig eingestuft zu werden." Das Quartier brauche "keine neuen Büropaläste und Luxuswohnungen, sondern Kultur, Gastronomie, Läden und Wohnungen, die bezahlbar sind."

So sieht die SPS die Zukunft des Maag-Areals. (Bild: PD)
So sieht die SPS die Zukunft des Maag-Areals. (Bild: PD)

Die Gerichte könnten für diese Argumente durchaus Gehör haben, meint auch die NZZ, welche zum Rekurs des Zürcher Heimatschutzes schreibt: "Er hat ein Killerargument, das anderswo in der Stadt schon gestochen hat." Gemeint ist, dass das Maag-Areal im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder (Isos) aufgeführt ist – und zwar mit dem strengsten aller Erhaltungsziele. Das bedeutet im Prinzip: Abbruchverbot. Dieses könnte theoretisch übersteuert werden, so die NZZ, aber: "Die Rechtsprechung hat gezeigt, dass dies nicht so einfach ist, wie von den städtischen Baubehörden ursprünglich gedacht."

Einen Ausweg aus dem Dilemma böte eine Revision der inzwischen zwanzig Jahre alten Sonderbauvorschriften für Zürich-West, die im Grunde wenig Alternativen zum Abriss möglich machen. Eine solche würde der Stadt sowie den Grundeigentümern die Zeit geben, ihre Planung zu überdenken und die Gesetze an die heutigen Bedürfnisse anzupassen. Im Zürcher Gemeinderat wurde dazu bereits eine entsprechende Motion für eine Revision der Sonderbauvorschriften eingereicht.

Die Kulturmeile Zürich-West unterstützt, nicht nur wegen der personellen Verflechtung von Komitee und Vereinigung, das Vorhaben der Rekurrenten und ermahnt die Bauherrschaft, diese bald letzten Zeitzeugen der alten Industriezeit in Zürich-West zu erhalten. Alles andere wäre ein weiterer Dolchstoss ins Herz des Quartiers.

Nachtrag vom 20. August 2023:
Die Bauherrin SPS Swiss Prime Site hat laut einem Bericht der Neuen Zürcher Zeitung ein so genanntes "Time Out" für die Rechtshändel rund um die Maag-Halle beantragt.
Die Immobiliengesellschaft hat beim Zürcher Baurekursgericht eine Sistierung des Verfahrens beantragt, das Gericht muss den Fall vorderhand nicht behandeln. Könnte heissen: Ein alternatives Projekt kommt wieder aufs Tapet!

www.retten-wir-die-maaghallen.ch/

Street Art Tour durch Zürich-West

Zürich-West hat Street-Art-Fans einiges zu bieten. Von grossformatigen Murals über zeitgeistige Graffiti bis zu kleinen 3D-Interventionen finden sich im einstigen Industriequartier viele Facetten der Outdoor-Kunst.

Text: Jeroen van Rooijen

Ausgerechnet vom international bekanntesten Schweizer Street Art Artisten gibt es in Zürich-West nichts zu finden – Harald Nägeli sprayte Ende der 1970er-Jahre lieber in der Altstadt und im Universitätsquartier als im rauen Westen, wo der Kontrast vielleicht nicht so stark gewesen wäre. Vielleicht hätte es dort auch keinen interessiert, weil Graffiti in Zürich-West, anders als in den schicken Wohngegenden am Hügel, schon lange zum Stadtbild gehören.

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Herbst-Agenda 2025 Zürich-West

Es ist in den kommenden Wochen ganz schön etwas los im Industriequartier – nachfolgend eine subjektive Auswahl von Terminen, die wir nicht missen möchten.

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Mehr als anderthalb Jahre lang war das Viadukt im Zürcher Kreis 5 aufgrund von Bauarbeiten eingerüstet. Anstelle einer herkömmlichen Bauverhüllung setzten Studierende der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) ein kreatives Zeichen: Sie gestalteten die Abdeckungen für das massive Baugerüst und verwandelten die Viaduktbögen in eine temporäre Freiluftgalerie.

Weiterlesen: Im Viadukt: Aus Baustellen-Blachen werden Taschen

Daydance by Drift in Frau Gerolds Garten

Tagsüber statt tiefnachts tanzen – ein Phänomen, dass seit einiger zeit immer mehr Menschen begeistert. Am Samstag, 7. Juni wird auch in Frau Gerolds Garten zum Day Dance gebeten.

Es heisst ja gerne, dass die jungen Leute von heute anders ticken, andere Prioritäten hätten, anders leben und ausgehen. Das ist wohl so, denn neuerdings wird nicht mehr nur nachts und bis in die frühen Morgenstunden gefeiert, sondern auch nachmittags getanzt.

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Ein Pfingsthain für Zürich-West

Eine Arbeitsgruppe präsentiert ein Projekt und ein Hochparterre-Themenheft zur Umgestaltung der Pfingstweidstrasse. Aus dem ehemaligen Autobahnzubringer soll ein 800 Meter langer grüner Hain werden. 

Die Interessengemeinschaft Zentrum-Hardbrücke (IGZH) macht Dampf und treibt die Zürcher Stadtplanung vor sich her – mit guten Ideen, öffentlichkeitswirksamen Aktionen und einer gut gefüllten Kampagnenkasse.

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Herbst-Agenda Zürich-West 2024

Trari, trara, der Herbst ist da – und damit eine ereignisreiche, vielseitige Zeit im Industriequartier. Unsere Übersicht der Ereignisse für September, Oktober, November und die Vorweihnachtszeit.

Seit Mitte September macht sich der Herbst auch in Zürich-West deutlich bemerkbar. Hier sind einige Ereignisse und Termine, die den Herbst umso bunter machen.

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Looser verlässt das Industriequartier

Schritt für Schritt zieht sich das verarbeitende Gewerbe aus dem einstigen Industriequartier zurück. Neuestes Kapitel: Die Walter Looser AG, ein führender Anbieter von Bronzewerkstoffen, gibt seinen Standort am Viadukt auf und zieht nach Regensdorf.

Die grossen Mulden vor dem Haus an der Ecke Viadukt-/Josefstrasse kündigen es seit Wochen an: Hier wird ein Haus entrümpelt. Denn der Mietvertrag mit der Stadt läuft aus – alle Mieter des unansehnlichen Blocks ziehen aus, auch die Walter Looser AG, einer der führenden Schweizer Spezialisten für Bronze-Werkstoffe und Gleitlager.

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Platanen mit Sensoren in Zürich West

Die schattenspendenden Platanen in der Nachbarschaft der Hardbrücke tragen neuerdings Temperatur-Sensoren

Der kleine Platanenweg Zürich-West findet bereits im 3. Jahr statt. Es handelt sich dabei um drei Grüppchen teils sehr alter Bäume, die in der unwirtlichen Umgebung der Hardbrücke für Schatten und ein bisschen Grün sorgen. Neu kann man die vielgepriesene Klimawirkung der grossen Bäume live überprüfen.

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Die Kräne im Viadukt kommen weg

Seit einem Jahr wird im Viadukt gebaut – die SBB sanieren Mauerwerk, Geleise, Geleisebett und Fahrleitungen. Nun neigt sich die Baustelle ihrem Ende zu – bereits ab Mitte September werden die nicht mehr benötigten fünf Drehkräne abgebaut.

Seit einem Jahr steht im Viadukt, einer der beliebtesten Flanier- und Einkaufsmeilen der Stadt, ein riesengrosses Gerüst, dazu fünf massive Drehkräne auf Betonfundamenten. Seit Dezember wird praktisch permanent gebaut, gebohrt und gehämmert, denn innerhalb der einjährigen Fahrplanperiode fahren keine Züge zwischen Wipkingen und HB, das Viadukt ist für den Schienenverkehr stillgelegt. 

Nun neigt sich die für Anwohner und Gewerbetreibende mühsame Grossbaustelle langsam ihrem Ende zu – bereits ab Mitte September werden die nicht mehr benötigten Kräne demontiert.

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Baschi und Zürich-West – eine Langzeitbeziehung

Für eine Rückblende auf 20 Jahre seiner Karriere kehrte der Schweizer Musiker in die Maag-Halle zurück

In einem langen Interview blickt der Schweizer Volks-Star Baschi zurück auf zwanzig Jahre seiner Karriere – die notabene in Zürich-West in der Maag-Halle begann. Hier überzeugte der damals 17-jährige Jüngling der Casting-Show «Music Star».

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