News-Update

Die Bauarbeiten im Viadukt neigen sich dem Ende zu: Die beiden Kräne an der Neugasse und der Limmatstrasse werden nach Abschluss der Hauptarbeiten bis am 21. November 2024 demontiert

Zürich-West - Das fünfte Viertel

Sheraton

Das Sheraton-Hochhaus heisst eigentlich Hard-Turm, ist 80 Meter hoch und hat 24 Etagen. Es steht dort wo früher die Trainingsplätze des Fussballclubs Grasshoppers waren. Das Haus ist seit 2014 in Betrieb, in den Etagen 1 bis 10 ist das Sheraton-Hotel, darüber befinden sich exklusive Eigentumswohnungen. Geplant wurde es von Gmür Gschwentner Architekten, als Generalunternehmen wirkte die Firma Halter, deren Chef hier zuoberst auch eine edle Stadtwohnung für sich geschnappt hat.

Die Wohnungen haben alle sehr unterschiedliche Grundrisse, was zu dem etwas wilden Bild der Fassade führt. Eine der exklusivsten Wohnungen in dem Haus hat Franca Sozzani gestaltet, die 2016 verstorbene, langjährige Chefredakteurin der italienischen Vogue. Der Sheraton-Turm steht direkt "hinter" dem Hochbau des Toni-Campus mit der Zürcher Hochschule der Künste, auf der anderen Seite der Geleisebrücke, die nach Oerlikon führt.

Sheraton Hotel Hochhaus in Zürich-West
Sheraton Hotel Hochhaus in Zürich-West. (Foto: HRS)

Prime Tower

Der grün schimmernde Prime Tower ist nun auch schon mehr als zehn Jahre alt - Ende 2011 wurde der damals mit 126 Metern und 36 Stockwerken höchste Turm der Schweiz eröffnet. Entworfen hat ihn das Zürcher Architekturbüro Gigon/Guyer. 2015 wurde der Prime Tower als höchstes Bauwerk vom Basler Messeturm übertroffen. Das Gebäude gehört der Swiss Prime Site SPS, die demnächst auch die dahinter liegenden Maag-Hallen abreissen und durch einen Neubau ersetzen will. Dagegen wurden im Quartier 10‘000 Unterschriften gesammelt.

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Mobimo/Renaissance

Im gleichen Jahr wie der Prime Tower wurde in Zürich-West der Mobimo-Tower komplettiert - auch 2011. Das 24-geschossige und 81 Meter hohe Hochhaus an der Turbinenstrasse 20 umfasst das 5-Sterne Renaissance Hotel mit 300 Zimmern (davon 48 Suiten), Restaurantbetrieb und Lobby, Meetingräume sowie einen Fitnessbereich. Das Hotel erstreckt sich vom Erdgeschoss bis ins 14. Obergeschoss. Darüber befinden sich exklusive Eigentums- und Mietwohnungen, in der bis zu seiner Verhaftung im Frühling dieses Jahres auch einer der berüchtigsten belgischen Drogenbarone weitgehend unbehelligt wohnte ...

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Zölly-Tower

Während der Prime Tower ein reiner Büroturm ist, ist das 2014 eröffnete Hochhaus Zoelly ein reines Wohnhaus. Es hat 26 Etagen und ist 77 Meter hoch. Benannt ist es nach dem Dampfturbinen-Pionier Heinrich Zoelly, der zur Blüte der Zürcher Maschinenfabrik Escher, Wyss & Cie. beitrug, die dort einmal stand, wo jetzt das Hochhaus steht. Das Zölly ist eine Art Edel-Plattenbau, denn es wurde aus 950 vorgefertigten Betonelementen gebaut, die das Haus tragen.

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Freitag-Turm

Bevor der über hundert Meter höhere Prime Tower entstand, war der aus Schiffscontainern aus dem Hamburger Hafen improvisierte Freitag-Turm mit 26 Metern Höhe das schillerndste Hochhaus von Zürich-West. Der Bau, entworfen vom Büro Spillmann Echsle Architekten und 2006 erbaut, besteht aus 19 aufeinander gestapelten Frachtcontainern, die mit dem Zug nach Zürich transportiert wurden. Darin werden die Taschen der Gebrüder Freitag verkauft, die auf dem benachbarten Maag-Areal in den neunziger Jahren ihre Firma gründeten.

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Atmos Business Park

Eines der neueren Hochhäuser von Zürich West ist der Turm des Atmos Business Parks an der Hardturmstrasse, einem Komplex der PSP Swiss Property, die hier 130 Millionen Franken verbaut und als Ankermieterin für die grössten Flächen die Schweizer Laufschuh- und Sportswear-Marke ON Running gewonnen hat. Der Grundstein für den Bau wurde im Oktober 2018 gelegt, jetzt ist der Komplex in Betrieb. Der Turm zählt 17 Stockwerke und ist 68 Meter hoch. Entworfen wurde der Atmos-Komplex vom Zürcher Architekturbüro EM2N.

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Escher-Terrassen

2014 wurden die sogenannten Escher-Terrassen an der Hardturmstrasse bezogen. Es hat auf 18 Stockwerken exklusive Mietwohnungen, der 60 Meter hohe Bau gehört der Allreal. Besonders ist, dass der Neubau auf einem wichtigen Industriezeugen aufgestockt wurde, dem sogenannten Escher-Wyss-Gussmodellmagazin, das 1900 erbaut wurde und heute die Probebühne des Opernhauses beherbergt. Die Architektur ist von E2A. Die schräge Form der Südfassade erschliesst sich einem erst aus der Vogelperspektive: Das Dachgeschoss setzt die Linie der alten Bausubstanz fort, nämlich 25 Meter Breite.

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Kamin Giessereistrasse

Der stillgelegte Sichtbacksteinkamin der Escher-Wyss-Maschinenfabrik, die hier einst das Areal prägte, steht als letzter Zeuge dieser industriellen Vergangenheit hier. Das 46 Meter hohe Bauwerk aus dem Jahre 1892 ist denkmalgeschätzt, die heutige Grundeigentümerin wollte den Schlot darum beleuchten, aber das lehnte die Stadt ab, Stichwort Lichtverschmutzung. Vielleicht muss ein Objekt, das jahrelang die Luft verschmutzt hat, jetzt halt büssen. Der Kamin gehörte zur Kesselschmiede, die brauchten auch Wasser mit Druck, das von da oben kam - das Reservoir fasst 50’000 Liter. Der Hochkamin ist leider nicht zugänglich.

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Löwenbräu Black

Auch das Löwenbräu Black Hochhaus mit seinem charakteristisch überhängenden Kinn wurde 2014 fertiggestellt. Es ist 70 Meter hoch und voller exklusiver Miet- und Eigentumswohnungen, die aber keinerlei Balkon oder Terrasse haben - muss man mögen.

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Swissmill Silo

Das Swissmill-Silo ist ein Ding, an dem sich die Geister scheiden. Der 118 Meter hohe Betonturm fasst 50’000 Tonnen Getreide, das mit Zügen durchs ganze Quartier hierher gefahren und als Mehl verpackt wieder wegtransportiert wird. Das Trumm am Sihlquai gehört der Coop, die sehr stolz darauf ist, dass sie von der obersten Etage aus auf den grossen Konkurrenten Migros am Limmatplatz herabschauen kann, deren Turm nur 74 Meter hoch ist.

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Depot Hard (im Bau)

Auf dem Areal Depot Hard soll bis 2025/26 mit der Sanierung und Erweiterung des drittgrössten Tramdepots der VBZ ein zeitgemässer Betrieb sichergestellt und durch eine zusätzliche kommunale Wohnsiedlung die vorhandene Ausnutzungsreserve ausgeschöpft werden. Zusätzlich entsteht eine neue städtische Wohnsiedlung mit 23 Stockwerken und insgesamt 193 Wohneinheiten, die Wohnraum für rund 550 Menschen bietet. Das aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangene Projekt stammt vom Team um Morger Partner Architekten aus Basel. Das Projekt kostet die Stadt gut 200 Millionen Franken.

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Heinrich-Areal

Auf dem Areal der einstigen EM Elektromaterial an der Ecke Viadukt/Heinrichstrasse ensteht in einigen Jahren, so alles gut geht, ein weiterer markanter Wohnturm für Zürich-West. Die Immobilienfirma Tellco hat das Areal gekauft und Anfang 2022 einen ersten Gestaltungsplan vorgestellt. Erlaubt ist an dieser Stelle ein Hochhaus von maximal 70 Metern Höhe, und das will die Tellco darum auch bauen.

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Hardbrücke-Treppen

Fünf Wendeltreppen machen die obere Ebene der Harbrücke für Fussgänger erreichbar – die architektonische Qualität dieser Zugänge sowie deren feine Ausführung sind ein Highlight

Darüber, dass die Hardbrücke ein Monstrum ist, herrscht weitgehend Einigkeit – eine solche Stadtautobahn auf Stelzen, die ein Quartier durchschneidet, ist eine Bausünde, wie man sie heute nicht mehr zulassen würde.

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Grips statt Gips

Der deutsche Architektur-Podcast «Stadtrederei» hat sich des Themas der Transformation im Bestand anhand des Beispiels Zürich-West angenommen. Die Plauderstunde bietet Erhellendes zu Geschichte und Zukunft des Industriequartiers

Die Entwicklung von Stadt und Raum gewinnt an Dynamik – diesen widmet sich der Podcast «Stadtrederei. Reflexionen zu Stadt und Raum», in dem Expert*innen am Beispiel aktueller städtebaulicher Herausforderungen, über die Abkehr von bestehenden planerischen Denkmodellen und über mutige Entwürfe und unorthodoxe Ideen zur Gestaltung städtischer Zukünfte debattieren. Zu Wort kommen Stadtplaner*innen und Architekt*innen sowie unterschiedliche weitere Gäste, die sich bezüglich Stadtentwicklung profiliert haben. Der Podcast ist ein Kooperationsprojekt des Münchner Instituts für Städtebau und Wohnungswesen (ISW) mit Dr. Christine Grüger (Suedlicht, Freiburg) und Dr. Fee N. Thissen (Urbane Transformation, Oberhausen).

Industriequartier der Zukunft? Ideen von Hochparterre. (Bild: Hochparterre)

In der Folge 17 des Podcasts, erstmals ausgestrahlt im Oktober 22, ging es um das Thema «Grips statt Gips – über die Transformation im Bestand», und dies am Beispiel von Zürich West. Seit Anfang der 1990er Jahre hat sich ein ehemaliges Industriegebiet in einen neuen Stadtteil von Zürich verwandelt. Die Transformation der innerstädtisch gelegenen Industrieareale mit überwiegend fragmentierten Eigentümerstrukturen wurde durch eine kooperative Planung zwischen vielen Akteuren möglich, so der Podcast. Als Gäste der beiden Moderatorinnen (Dr. Christine Grüger / Dr. Fee Thissen)  sind Prof. Dr. Alain Thierstein, Professor für Raumentwicklung an der TU München und Christoph Gysi, Präsident Kulturmeile Zürich-West zugeschaltet.

Nicht ohne kritische Noten reflektieren die Gesprächsgäste was in Zürich-West in den letzten 25 Jahren passiert ist – gutes wie schlechtes. So lobt Christoph Gysi etwa den Zuzug der Hochschule der Künste, kritisiert aber, dass diese am falschen Ort stehe. Natürlich wendet sich Gysi als Mit-Initiant von «Retten wir die Maag-Hallen» auch gegen die Pläne der SPS, die bald letzten industriellen Zeitzeugen zu tilgen.

Reinhören und mitdenken hier: stadtrederei.com

Maag-Hallen bleiben (vorläufig) erhalten

Das Baurekursgericht heisst die Beschwerden gegen die Pläne der SPS gut und hebt damit die Baubewilligung vorläufig auf. Ist damit die Zukunft der historischen Maag-Hallen gerettet?

Gute Nachrichten aus den Zürcher Amtsstuben! Das Zürcher Baurekursgericht schätzt die vom Abriss bedrohten Maag-Hallen als schützenswert ein. Die beiden Gutachten der Hamasil Stiftung sowie des Zürcher Heimatschutzes haben überzeugt. Das Gericht bewertet die Maag-Hallen als denkmalschutzwürdig. 

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Energie-Zentrale Josefstrasse vollendet

Jahrelang wurde gebaggert, geschraubt und betoniert – jetzt ist die neue, moderne Energiezentrale Zürich-West fast fertig.

Das war ein ziemlich kniffliges Stück Arbeit – die ehemalige, recht brachiale Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) musste im laufenden Betrieb zu einer modernen Fernwärme-Energiezentrale umfunktioniert werden. Die Transformations-Schritte, die dies erforderte, waren oft recht verwunderlich.

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